Buchrezension: Vespasian. Der gefallene Adler (Band 4) - Robert Fabbri

Hallo zusammen,

heute geht es wieder einmal um die Vespasian-Buchreihe von Robert Fabbri, die mich immer mehr überzeugt. Anfangs war ich noch etwas skeptisch, aber irgendwie steigert sich Fabbri von Band zu Band.

Das vorliegende Buch besteht aus drei Teilen:

Der erste Teil handelt in Rom, wo Vespasians Bruder Sabinus eine tragende Rolle bei der Ermordung des Kaisers Caligula spielt. Sehr anschaulich wird geschildert, wie es die drei bewährten Freigelassenen des Claudius (Narcissus, Pallas und Callistus) durch schlaue Politik schaffen, dass ihr Herr von den Prätorianern zum Kaiser gekürt wird. Dem Senat bleibt letztendlich nichts anderes übrig, als gute Miene zu diesem abgekarteten Spiel zu machen. Hier wird wieder einmal das politische Kräftespiel gut und nachvollziehbar herausgearbeitet.

Der zweite Teil spielt in Germanien. Vespasian ist mittlerweile zum Legaten einer Legion an der germanischen Grenze ernannt worden. Die erste Aufgabe, die er zusammen mit seinem Bruder zugewiesen bekommt, ist, den seit der Schlacht im Teutoburger Wald vermissten Adler der 17. Legion wiederzufinden und dem Kaiser zukommen zu lassen, damit dieser dies zu einem Prestigegewinn beim Militär ausnutzen kann. Das heißt nichts anderes, als dass sich Vespasian zusammen mit einer Reiterabteilung auf ein Himmelfahrtskommando begibt. Die Schilderung dieser Odyssee durch das wilde Germanien ist nicht nur äußerst spannend. Nebenbei wird man unter anderem auch noch mit dem einzelnen Germanenstämmen, dem Geschehen bei der Varus-Schlacht und der Familiengeschichte des Arminius vertraut gemacht.

Der dritte und längste Teil des Buches ist für mich bisher der absolute Höhepunkt der Reihe. Vespasian nimmt als Befehlshaber eine Legion an der römischen Invasion Britanniens teil. Wie hier die strategischen und taktischen Gesichtspunkte bei dieser Operation, das Zusammenwirken der einzelnen Waffengattungen und die Professionalität des römischen Militärs geschildert werden, habe ich noch in keinem anderen Roman in dieser Detailtreue und Lebendigkeit gefunden. Das Schlachtgeschehen wird mit einer Wucht geschildert, dass einem fast der Atem wegbleibt. Man befindet sich praktisch mitten in dieser Tötungsmaschine namens römische Legion und kann nachvollziehen, warum diese von allen Gegnern gefürchtet war.

Dieser Abschnitt braucht den Vergleich mit Werken von Bernard Cornwell in keinster Weise zu scheuen.

Wohltuend war auch, dass die politischen Intrigen in diesem Band etwas überschaubarer waren als in den Vorgängerbänden, aber immer noch komplex genug, um die Mechanismen der Macht gut herauszuarbeiten.

Ich bin jedenfalls schon mal gespannt, wie Fabbri den Faden weiterspinnt. Für Spannung dürfte jedenfalls gesorgt sein, allein schon, wenn man Richtung Nero und dessen umkämpfte Nachfolge denkt. Ich hoffe sehr, dass die Buchreihe sich weiterhin so toll entwickelt und freue mich auf den nächsten Band, der im kommenden Juni erscheinen wird.

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"Vespasian. Der gefallene Adler" steht seit dem 19. Februar 2019 in den Regalen. Um Euch den Weg ins Geschäft zu sparen, könnt Ihr aber auch einfach auf diesen Link klicken!

Info: 608 Seiten, rowohlt Verlag, 1. Auflage, Preis: 10,99€ (Taschenbuch)

Besonderen Dank an den rowohlt Verlag!

Bis zum nächsten Mal,
Melli ♥

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