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Buchrezension: Was ist der Mensch? - Eric Kandel

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Hallo zusammen, ich hoffe, Ihr genießt die freien Tage ebenso sehr wie ich und findet zwischen dem Festtagstrubel und den Familienzusammenkünften immer noch ein bisschen Zeit zum Lesen. Gestern konnte ich endlich ein Buch fertig lesen, an dem ich schon seit Längerem sitze, da es doch ein wenig Konzentration erfordert.  Ich habe schon einiges über neurologische Vorgänge gelesen und viele Bücher, die sich mit den verschiedensten Aspekten der Psychologie beschäftigen. Bisher hat jedoch keines davon den Zusammenhang zwischen psychologischen Defekten und den biologischen Ursachen so detailliert veranschaulicht. Es spricht definitiv für die fachliche Kompetenz von Kandel, zwei so komplexe Fachgebiete scheinbar mühelos und für den Laien verständlich unter einen Hut zu bekommen.  Das Buch ist gespickt mit zahlreichen Grafiken , die der Anschaulichkeit dienen und deutlich zur Verständlichkeit der geschilderten Vorgänge beitragen. Auch die sorgfältig ausgewählten Fotos ...

Buchrezension: Vespasian. Das Tor zur Macht - Robert Fabbri

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Hallo zusammen! Nachdem ich nun in den Weihnachts-Urlaub starten konnte, hatte ich endlich Zeit, mich wieder meinen geliebten Büchern zu widmen. Heute soll es um den zweiten Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri gehen. Meine Rezension zum ersten Band findet ihr hier . Der neue Band besteht aus zwei Hauptteilen: Der erste Teil dreht sich um die Ergreifung des Priesters Rhotekes, der schon aus dem ersten Band der Reihe bekannt ist und seine Überführung nach Rom. Der zweite Teil spielt in Rom und Umgebung und beschäftigt sich mit dem Sturz des Prätorianerprafekten Seianus und den dazugehörigen politischen Ränkespielen. Der erste Teil hat sehr viele abenteuerliche, actionlastige Elemente: Gefährliche Reisen, Gefechte, Belagerungen, Seeschlachten. Hat mich lustigerweise fast ein bisschen an Karl May erinnert. Was mich etwas störte: Vespasian macht halt einfach alles richtig . Er hat keine größeren Probleme innerhalb kürzester Zeit heimlich in eine von Römern...

Buchrezension: Darüber spricht man nicht - Dr. med. Yael Adler

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Hallo zusammen, normalerweise habe ich überhaupt kein Interesse an Büchern zu medizinischen Themen (abseits der Psychologie) - meiner Ansicht nach wirken diese nämlich immer gezwungen witzig oder nehmen sich viel zu ernst. Bei meiner heutigen Buchrezension mache ich jedoch mal eine Ausnahme, denn dieses Thema finde ich nicht nur interessant, sondern auch gesellschaftlich relevant. Die Tabuisierung des menschlichen Körpers nimmt augenscheinlich immer weiter zu, obwohl man meinen könnte, sie sollte sich in unserer aufgeklärten Zeit langsam verflüchtigen. Die Message, die Dr. Adler mit diesem Buch und ihrem gesamten Auftreten übermitteln möchte, unterstütze ich definitiv ohne Einschränkungen. Inhaltlich widmet die Autorin sich natürlich nicht nur diesem Problem, sondern gewährt dem Leser auch einen Einblick in Themenfelder , mit denen er noch nicht wirklich viel Kontakt hatte - für Männer kann das bspw. der weibliche Menstruationszyklus sein. Jedes Kapitel ist dabei mehr od...

Buchrezension: Wenn Kinder töten - Stephan Harbort

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Hallo zusammen, heute habe ich eine neue Rezension für Euch - das Thema ist jedoch nichts für schwache Nerven... "Wenn Kinder töten" ist bereits das zweite Buch, das ich vom Autor und Serienmordexperte Stephan Harbort gelesen habe. Damals hatte mich "Killerinstinkt" so fasziniert, dass ich auch dieses Mal nicht widerstehen konnte, seine Neuerscheinung zu lesen. Allem vor ab: auch wenn die Täter der geschilderten Fälle Kinder sind, mangelt es dem Buch nicht an explizitem Inhalt . Die Taten werden recht detailliert beschrieben, weshalb man sich vor dem Lesen selbst fragen sollte, ob man damit umgehen kann - immerhin sind auch viele der Opfer Kinder. In jedem Kapitel wird ein Mordfall thematisiert, der sich in den USA oder Deutschland zugetragen hat. Zeitlich sind sie recht unterschiedlich anzusiedeln: manche liegen erst wenige Jahre zurück, andere ereigneten sich bereits vor vielen Jahrzehnten. Harbort legt immer Wert darauf, nicht nur die Verbrechen, s...

Buchrezension: In aller Offenheit. Eine Frau gegen Trump - Stormy Daniels

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Hallo zusammen, meine heutige Buchrezension ist etwas umfangreicher ausgefallen, als meine üblichen Posts. Das liegt vermutlich daran, dass ich diesem Buch eine eher schlechte Bewertung gebe und es unfair fände, nicht weiter auszuführen, was mich genau gestört hat. Es geht dabei um ein "Enthüllungsbuch" der Porno-Darstellerin Stormy Daniels, die laut eigenen Angaben vor vielen Jahren eine Affäre mit dem heutigen US-Präsidenten Donald Trump hatte. Wer dazu etwas mehr wissen möchte, findet hier einen Artikel zu dem Thema. Die Stormy-Trump-Debatte hatte ich nur am Rande mitbekommen, weshalb ich vorab keine Details zum Ablauf des ganzen Skandals kannte. Ich war etwas irritiert, dass die erste Hälfte des Buches nur aus der Autobiographie von Daniels besteht. Dabei erfährt der Leser jedes Detail aus ihrer Kindheit, ihrem Einstieg in das Stripper-Geschäft und schließlich ihrer Karriere als Pornodarstellerin.  Als sie ihre schwierige Kindheit schilderte hatte ich Mitlei...

Buchrezension: Vespasian. Das Schwert des Tribuns - Robert Fabbri

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Hallo zusammen, heute mal zur Abwechslung einen Roman: Mit "Vespasian. Das Schwert des Tribuns" habe ich mir den ersten Teil einer vielversprechenden Buchreihe nach Hause geholt. In diesem Band wird die Kindheit und Jugend des späteren Kaisers Vespasian geschildert. Die wesentlichen Inhalte umfassen eine Räuberjagd auf dem elterlichen Landgut, seinen Aufenthalt in Rom (bei dem er in hochgefährliche Intrigen im Kaiserhaus gerät), seine Aufnahme in die Armee sowie die Teilnahme an einem Feldzug in Thrakien. Um die Spannung zu steigern, stellt der Autor den jungen Vespasian dabei ins Zentrum einer Spionage-Geschichte. Dieser muss einen Verräter in Thrakien enttarnen. Und auch fürs Herz ist was dabei: Vespasian verliebt sich in eine Sklavin im Kaiserhaus. Dabei muss man jedoch sagen, dass dieser Aspekt der Geschichte (angenehmerweise) recht knapp gehalten ist. Woran es jedoch nicht mangelt, sind intensive Schlachtenschilderungen , wobei sich der Autor auch auf die tak...

Buchrezension: Jeder lügt so gut er kann - Harald Martenstein

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Hallo zusammen, Mit der Kolumne von Martenstein hatte ich bisher kaum Kontakt. Ich kannte seinen Namen á la "Hab schon mal von ihm gehört" und wusste, dass er ab und an Standpunkte vertrat, mit denen er bei vielen aneckte. Aber gerade das macht ihn aus meiner Sicht interessanter und vielleicht auch irgendwie sympathischer. Es gibt wohl kein langweiligeres Buch als das, bei dem der Autor die eigene Meinung hundertprozentig widerspiegelt.  Martenstein begibt sich in seinen Kolumnen in die unterschiedlichsten Themengebiete : von Politik & Gesellschaft bis zu Hunden und dem eigenen Elterndasein. Wie es bei Sammlungen von Kurztexten üblich ist, sind manche Kapitel wirklich absolut lesenswert, während andere recht schwach sind. Hier vertrete ich jedoch die Meinung "Jeder hat mal einen schlechten Tag" - auch Autoren werden nicht immer von der Muse geküsst…  Ich war überrascht davon, dass ich nach manchen Kapiteln etwas ratlos war. Zu einigen Themen hatte ic...