Rezension: Das Wunder von Coldwater - Mitch Albom
Guten Abend an alle Leseratten!
Wie verhält man sich, wenn plötzlich
ein verstorbener Angehöriger anruft? Dieses Szenario klingt skurril,
stellt aber die Haupthandlung des Buches "Das Wunder von
Coldwater" von Mitch Albom, einem erfolgreichen amerikanischen
Schriftsteller, dar.
Doch nicht nur eine Person muss sich
diese Frage stellen, sondern gleich mehrere Einwohner der kleinen
Stadt Coldwater im kalten Norden der USA. Als sich immer mehr von den
"Auserwählten" dazu bekennen, mit ihren Liebsten im
Jenseits zu telefonieren - und das auch noch regelmäßig - versinkt
die ruhige Kleinstadt im Chaos. Zwischen den Fronten derer, die an
ein Wunder glauben (wollen) und den festgefahrenen Atheisten
entbrennt ein Streit, der sich schnell auf eine internationale Ebene
ausweitet. Nur den ehemaligen Pilot Sully Harding interessiert der
Aufmarsch der Medien nicht. Er ist fest dazu entschlossen, das
augenscheinliche Wunder als den Schwindel zu entlarven, für das er
es hält. Doch die Suche nach einer Erklärung stellt sich als
schwieriger heraus, als erwartet. Steckt doch eine höhere Macht
hinter den Anrufen?
Meine Bewertung:
Die Idee hat mich sofort neugierig
gemacht, da die Story wirklich originell ist. Leider war der
Schreibstil nicht so einnehmend, wie die Geschichte. Der Autor
wechselt in sehr kurzen Intervallen zwischen verschiedenen
Charakteren. An und für sich ist ein Perspektivenwechsel eigentlich
förderlich für die Identifikation mit den fiktiven Personen. Doch
das Vorstellen neuer Charaktere wollte schlicht und einfach nicht
mehr aufhören. Es wurden einfach zu häufig die Sichtweisen zwischen
zu vielen Personen geändert. Ich bin nicht nur gelegentlich mit den
Namen durcheinander gekommen, es viel mir auch durch die vielen
Wechsel unglaublich schwer gefallen, Sympathien für die Figuren zu
entwickeln. Obwohl der Pilot Sully Harding wohl die Hauptrolle
darstellen soll, lagen meine Sympathien durchgehend beim Polizeichef
Jack Sellers. So viel zu Schreibstil und Personen.
Einen weiteren Kritikpunkt, der sich
schrittweise angeschlichen hat, war die starke religiöse Auslegung
der Handlung. Fünf Pastoren für eine Kleinstadt scheinen mir
ohnehin etwas übertrieben, aber die Absicht, dem Leser seinen Gott
näher zu bringen, kann Mitch Albom nicht abstreiten. Mich als
agnostischen Atheist hat diese Note des Buches daher kalt gelassen
und gelegentlich sogar etwas genervt. Trotz der durchaus religiösen
Bedeutung der Story hätte man das Christentum nicht zur
unausweichlichen Zentralaussage machen müssen.
Weil mir aber die Grundidee des Plots
gefallen hat, gebe ich dem "Wunder von Coldwater" trotzdem
noch 3 gut gemeinte Sterne.
"Das Wunder von Coldwater"
steht seit dem 10. November 2014 in den Regalen. Um Euch den Weg ins
Geschäft zu sparen, könnt Ihr aber auch einfach auf diesen Link
klicken:
Info: 336 Seiten, Goldmann Verlag, 1. Auflage
Besonderen Dank an Random House, Goldmann und das Bloggerportal!
Bis zum nächsten Mal,
Melli ♥
Gute Rezi :)
AntwortenLöschenIch persönlich fand das ganze religiöse drum rum auch sehr auffällig und sehr massiv.
dankeschön :)
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