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Buchrezension: "Sie stehen nicht auf der Liste" - Amonte Schröder-Jürss

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Hallo zusammen, auch heute möchte ich euch wieder eine Sammlung kurzer Erzählungen vorstellen. Doch anders als letzte Woche schrieb diese Geschichten das wahre Leben. Amonte Schröder-Jürss präsentiert mit "Sie stehen nicht auf der Liste" eine eindrucksvolle Sammlung von Erzählungen. Mal sind sie erschütternd, mal inspirierend – doch alle hallen eine Weile nach. Die Erzählweisen variieren dabei von Person zu Person, was nicht nur für etwas Abwechslung sorgt, sondern auch die unterschiedlichen Lebenswege und Charaktere versinnbildlicht. Der Leser wird unmittelbar in die Gedanken und Gefühle der Erzählenden hineingezogen, was eine intensive Verbindung zu den Geschichten schafft. Auch die Länge der einzelnen Kapitel sorgt für angenehme Variation: Kurze, prägnante Erzählungen wechseln sich mit längeren, detaillierteren Geschichten ab, was den Lesefluss dynamisch gestaltet. Diese Struktur ermöglicht es, sich immer wieder neu auf die unterschiedlichen Perspektiven und Themen einzu

Buchrezension: Buch ohne Bedeutung - Robert Schneider

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Hallo zusammen, heute habe ich eine kleine Empfehlung für alle, die gerne Kurzgeschichten lesen. In seinem „Buch ohne Bedeutung“ entführt uns Robert Schneider auf zahlreiche „Kurztrips“, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die thematische Bandbreite seiner Kurzgeschichten ist spannend, doch umso erstaunlicher ist die Vielfalt an Schreib- bzw. Erzählstilen . Alle 1,5 Seiten wird der Leser aufs Neue überrascht, mit welcher Art von Geschichte Schneider zum Nachdenken anregen möchte. Das – und natürlich auch die Kürze der Kapitel – machen das Buch sehr kurzweilig und zur idealen Lektüre für alle, die nicht viel Zeit haben, sich aber zwischen Beruf und Hausarbeit manchmal eine kleine literarische Anregung wünschen. Die Geschichten sind mal mehr, mal weniger abstrakt und werden sich wahrscheinlich bei jedem Leser unterschiedlicher Beliebtheit erfreuen. Auch ich habe ein paar Favoriten und einige Storys, die mir weniger gut gefallen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Geschich

Buchrezension: Rauch - Yrsa Sigurdardóttir

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Hallo zusammen, heute habe ich mal wieder einen Roman für euch, den ich absolut empfehlen kann! "Rauch" von Yrsa Sigurdardóttir entführt die Leser in eine düstere und geheimnisvolle Welt auf den Westmännerinseln vor der Südküste Islands. Die Geschichte beginnt mit einer fünfköpfigen Freundesgruppe, die sich zur Beerdigung einer ehemaligen Freundin versammelt. Doch ein grausamer Fund im Haus der Verstorbenen weist auf ein düsteres Ereignis aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit hin und ist der Beginn eines wahr gewordenen Albtraums für die fünf Studienfreunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch wenn ich anfangs zugegebenermaßen meiner Schwierigkeiten mit den isländischen Namen und Orten hatte – besonders als auch noch diverse Spitznamen ins Spiel kamen – habe ich mich schnell daran gewöhnt. Ab diesem Punkt konnte ich mich voll und ganz auf die Handlung konzentrieren. Der Wechsel zwischen den Kapiteln aus Sicht der Verdächtigen und der Polizei bzw. der Gerichtsmedi

Buchrezension: Der Spielzeugsammler - James McBride

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Hallo zusammen, heute möchte ich Euch einen Sammelband mit Kurzgeschichten vom US-amerikanischen Autor James McBride vorstellen: "Der Spielzeugsammler". Obwohl ich bislang noch kein Buch von James McBride gelesen hatte, locken mich Sammelbände mit Kurzgeschichten sehr und ich konnte nicht widerstehen. Die Sammlung enthält eine bunte Zusammenstellung von Geschichten über die Sonnen- und Schattenseiten des Lebens . Manchmal ernst, manchmal skurril, manchmal berührend. Die Art der Zusammenstellung des Bandes erinnert mich sehr an die Bücher von Markus Orths, ein Autor, den ich sehr zu schätzen weiß. Die Geschichten sind grundverschieden – gleichbleibend ist jedoch der unglaublich schöne Schreibstil . Die Sätze wirken sehr durchdacht und erhaben, jedoch ohne unnötig lange Schachtelsätze oder ähnliches. McBride versteht es, die Satzstruktur bewusst einzusetzen und den Leser völlig in seinen Bann zu ziehen. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne originelle und vielschicht

Buchrezension: Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte? – Casy M. Dinsing

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Hallo zusammen, heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das ihr eurem Partner am besten schon ankündigt, bevor ihr mit dem Lesen anfangt. Der Titel könnte nämlich sonst falsche Signale senden ;-) "Warum bist du nicht, wie ich dich gern hätte?" von Casy Dinsing ist ein Ratgeber , der sich auf fachlich fundierte und lockere Weise mit den Problemen in Beziehungen auseinandersetzt. Was man vorab wissen sollte: Die Autorin spricht dabei vor allem Frauen an und analysiert die typischen Streitthemen und Probleme, mit denen Paare konfrontiert sind. Ein Aspekt, der positiv hervorsticht, ist die anschauliche Darstellung von Fallgeschichten aus dem Beziehungsalltag . Dadurch wird das Thema greifbar und man kann sich gut in die Situationen hineinversetzen. Zudem werden Tipps für gelingende Beziehungsgespräche sowie erprobte Coaching-Methoden und digitale Übungsunterlagen angeboten, die das Buch abrunden. Die Unterteilung des Buches in viele kleine Kapitel macht es angenehm zu lesen. E

Buchrezension: Die Fremden in meinem Haus - Louise Candlish

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Hallo zusammen, heute habe ich wieder einmal eine Buchrezension zu einem interessanten Thriller für euch: Die Fremden in meinem Haus. Hier hat mich der Klappentext sofort gecatched: "Es ist ein sonniger Tag in einem Londoner Vorort. Als Fiona Lawson nach Hause kommt und feststellt, dass Fremde in ihr Haus eingezogen sind, stürzt sie in Angst und Verwirrung. Sie und ihr Ehemann Bram besitzen das Haus schon seit Jahren und hatten nicht die Absicht, es zu verkaufen. Wie kann es also sein, dass eine andere Familie glaubt, das Haus gehöre ihnen? Und wo ist eigentlich Bram, als Fiona ihn am meisten braucht?" Schnell wird klar: Hier geht es nicht um irgendwelche Paralleluniversen. Zu viel möchte ich an dieser Stelle aber nicht über die Handlung erzählen – ich war aber froh, dass sich die sehr aberwitzig klingende Ausgangslage nicht als Einstieg in einen Fantasy-Roman entpuppt hat. Zu Beginn hatten mich die schnellen Perspektivwechsel im Erzählstil ein bisschen angestrengt, aber man

Buchrezension: Was verloren ist - Michelle Sacks

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Hallo zusammen, heute möchte ich Euch einen Roman der südafrikanischen Autorin Michelle Sacks vorstellen. „Was verloren ist“ kann man am besten als Familiendrama aus der Perspektive der 7-jährigen Dolly beschreiben. Zusammen mit ihrem Spielzeugpferd Clemesta begibt sie sich auf einen Abenteuer-Roadtrip mit ihrem Vater. Doch schnell wird klar, dass es sich hier nicht um einen unbeschwerten Vater-Tochter-Ausflug handelt. Obwohl Dolly aus ihrer kindlichen Sicht heraus das Geschehen schildert und versucht, in allem etwas Positives zu sehen, bleibt es kein Geheimnis: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Auch Dollys Unterbewusstsein kommt durch ihre Gespräche mit ihrem Spielzeugpferd zum Vorschein. Welche Gründe sich hinter der Reise durch die Südstaaten der USA verbergen, wird dem Leser Stück für Stück offenbart. Obwohl das Ende noch mal ein bisschen Überraschungspotenzial entfaltet, kommt der Rest der Handlung ohne große Aha-Momente aus. Hin und wieder kommt eine spannende Situation auf