Buchrezension: Das Aha!-Erlebnis - John Kounios | Mark Beeman
Guten Abend zusammen!
Ich hoffe Ihr seid gut in 2016 angekommen! Mein Neujahr möchte ich mit einer neuen Rezension beginnen, zu dem Buch, das mich die letzten paar Wochen beim Zugfahren unterhalten hat. Es geht dabei um sogenannte Aha-Erlebnisse, die wahrscheinlich jeder von uns schon mal hatte. Plötzliche Einsichten, die sich anfühlen, als hätte gerade eine Glühbirne über unserem Kopf begonnen, zu leuchten...
Die Möglichkeiten,
Aha-Erlebnisse hervorzurufen, sind vielfältig - und alles andere als
kompliziert. Sie lassen sich beispielsweise befördern, indem man
sich von der Außenwelt löst: Der gefeierte Schriftsteller Jonathan
Franzen etwa schrieb an seinem Bestseller "Die Korrekturen"
oft im Dunkeln, er trug dazu obendrein Ohrstöpsel, Ohrenschützer
und eine Schlafbrille. Sich in positive Stimmung zu versetzen,
mentale Reisen in ferne Länder und vergangene Zeiten zu unternehmen,
über die Zukunft nachzusinnen - auch das kann plötzliche Einsichten
auslösen. Und wenn die Lösung eines kniffligen Rätsels, eines
vertrackten Problems sich ganz und gar nicht einstellen mag, hilft es
nicht selten, eine Pause zu machen und etwas völlig anderes zu tun
oder zu denken. Das Aha-Erlebnis taucht dann zu den
unwahrscheinlichsten Zeiten und an den abwegigsten Orten auf [...]
(Klappentext)
Die renommierten
Psychologen John Kounios und Mark Berman präsentieren ihren Lesern
die neuesten Ergebnisse der modernen Neurologie aus dem Bereich der
Erkenntnis-Forschung. Mit Hilfe kurzer Geschichten und Anekdoten
schaffen es die Autoren, die Theorie, die hinter dieser Wissenschaft
steckt, aufzulockern und für jeden verständlich zu machen, der
Interesse an Verhaltensforschung oder den dazu gehörenden Gebieten
zeigt. Dabei findet sich in den einzelnen Kapiteln immer wieder ein
aktueller Bezug oder eine sorgfältig ausgewählte Grafik. Ebenfalls
zur Verständlichkeit der Erklärungen beitragend sind die genauen
Schilderungen der beschriebenen Studien, sowie (insofern möglich)
Abbildungen, um Rätsel oder Aufgaben selbst durchdenken zu können.
Der einzigen Kritikpunkt, den ich an dieser Stelle einbringen möchte
ist aber, dass die Studien teilweise sehr ähnliche Ergebnisse
liefern können und eine Anhäufung schon mal dazu führen kann, dass
sich ein bis zwei Kapitel etwas träge wirken bzw. zu Wiederholungen
neigen.
Man sollte sich bewusst
sein, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen
Selbsthilfe-Ratgeber für inspirationslose Künstler handelt. Der
Anteil der Neurologie und Verhaltenspsychologie dominiert, während
"Tipps" zur Förderung von Aha-Erlebnissen nicht das
Hauptaugenmerk auf sich ziehen. Viel mehr kann sich der Leser aus den
Erkenntnissen der Forschungen erschließen, welche seiner
persönlichen Verhaltensweisen förderlich sind oder eben nicht.
Ein großes Lob möchte
ich für den umfassenden Anhang aussprechen, der fein säuberlich
nach den Kapiteln gegliedert ist und eine Menge inhaltlicher
Ergänzungen gibt, sowie weitere Literaturempfehlungen. Wer sich
etwas genauer in ein spezielles Thema einlesen möchte, kommt hier
sicherlich voll auf seine Kosten. Im Großen und Ganzen ein Buch, das
durch ausgezeichnete wissenschaftliche Recherche punkten kann.
-
"Das Aha-Erlebnis" steht seit
dem 21. September 2015 in den Regalen. Um Euch den Weg ins Geschäft
zu sparen, könnt Ihr aber auch einfach auf diesen Link klicken!
Info:
320 Seiten, Deutsche Verlags-Anstalt, 1. Auflage
Besonderen
Dank an Random House, die
Deutsche Verlags-Anstalt
und das Bloggerportal!
Bis
zum nächsten Mal,
Melli
♥
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