Buchrezension: Grant: Der Blues des Südens - Thomas Grasberger

Hallo zusammen,


nach eine kurzen Rezensions-Pause während der Prüfungsphase habe ich jetzt wieder Zeit für die schönen Dinge des Alltags und starte heute mit meiner Buchrezension zu "Grant: Der Blues des Südens" von Thomas Grasberger.

Der Autor eröffnet Außenstehenden ein großes Stück der bairischen Lebensphilosophie. Mit seinem Buch gibt er Einblick in die Welt des Grants, der sicherlich nicht nur reine Schimpferei beinhaltet, sondern vielmehr - wie der Untertitel bereits verspricht - den "Blues des Südens". Eine sehr treffende Umschreibung, wie ich finde.

Die Einführung in diesen komplexen Gemütszustand wird getragen von der Etymologie des Grants sowie den typischen Sagen und Geschichten, die dem Baiern schon von Kindesalter an bekannt sind. Dazu kommen noch Kurzbiographien wahrer Grant-Künstler - darunter mein ganz persönlicher Favorit: Gerhard Polt. Auch wenn man die zitierten Passagen in und auswendig kennt, ist es trotzdem schön, sie eingebunden in die verschiedenen Kapitel dieses Buches zu sehen.

Überraschenderweise sind es nicht nur Kabarettisten und die Lieblings-Grantler der Nation, die einen Platz im Buch finden. Auch die Theorien bekannter Soziologen, wie Norbert Elias und Niklas Luhmann, werden geschickt als Referenzen eingebaut. Insgesamt ergibt sich das Bild einer kulturell wertvollen Wochenendlektüre, bei der die Zielgruppe eher außerhalb des bairischen Gebiets liegt.

Für jemanden, der selbstverständlich immer einen Kerschgeist für den Boandlkramer daheim hat, mögen manche Passage etwas langweilig scheinen. Dennoch kann ich das Buch als kleine Hommage an die eigene Kultur durchaus empfehlen.

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"Grant: Der Blues des Südens" steht seit dem 23. April 2012 in den Regalen. Um Euch den Weg ins Geschäft zu sparen, könnt Ihr aber auch einfach auf diesen Link klicken!

Info: 192 Seiten, Dietrichs Verlag, 1. Auflage

Besonderen Dank an Random House, den Diederichs Verlag und das Bloggerportal!
Bis zum nächsten Mal,
Melli ♥

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